Zahnfleischerkrankungen/ "Parodontose":

Eine der weitverbreitetsten Krankheiten überhaupt ist die Entzündung des Zahnfleisches, volkstümlich Parodontose, richtiger „Parodontitis“ genannt. Eines der ersten Symptome einer entzündlichen Zahnfleischerkrankung ist das Zahnfleischbluten. In der Folge führt die Erkrankung dann zu einem Verlust von Zahnhaltestrukturen: Zahnfleischfasern und auch Kieferknochen im Bereich der Wurzeln gehen verloren, der Zahn verliert seinen Halt, er wird locker. Unbehandelt führt die Parodontalerkrankung dann zum Verlust des Zahnes. Neuere Forschungen ergaben darüber hinaus, dass Patienten mit Zahnfleischentzündungen ein deutlich höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall haben. Dies liegt in bestimmten Wirkungen der für die Parodontitis verantwortlichen Bakterien begründet.

Wie entsteht eine Zahnfleischentzündung ?

1. Bakterieller Zahnbelag ist der entscheidende Zerstörer des Zahnhalteapparates. Wird er nicht regelmäßig weggeputzt, können sich bestimmte Bakterien im Bereich des Zahnfleisches und der Zahnzwischenräume stark vermehren. Wie stark die davon ausgehende Auflösung der zahnhaltenden Gewebe dann ist, hängt sicherlich auch von der Veranlagung des Einzelnen ab.

2. Zahnstein entsteht dann, wenn die weichen Beläge nicht rechtzeitig entfernt werden und sich im Speichel vorhandene Materialien einlagern können: die Beläge „verkalken“. Durch seine raue und scharfkantige Struktur hält der Zahnstein das Zahnfleisch wiederum in einem chronischen Entzündungszustand und begünstigt die Ansiedlung weiterer Beläge.

3. Scharfe Füllungs- und Kronenränder verursachen ebenfalls eine chronische Parodontitis.

4. Fehlbelastungen der Zähne fördern rapide den Abbau des zahnhaltenden Gewebe. Sie entstehen dann, wenn Zähne durch größere Lücken gekippt, gedreht oder verlängert sind oder wenn Fehlfunktionen wie Zähneknirschen oder -pressen vorliegen.

5. Auch genetische und hormonelle Faktoren sowie das Rauchen können die Entstehung einer Zahnfleischerkrankung begünstigen.

Eine Parodontalerkrankung wird im Rahmen einer Parodontosebehandlung therapiert.